Unternehmenskommunikation befindet sich im Um- und Aufbruch, sowohl im B2B – Business to Business-, als auch im B2C – Business to Consumer-Bereich. Verantwortliche für Corporate Communications und PR, Consumer-Marketing oder Personalkommunikation / Employer Branding sind gefordert, sich sukzessive den veränderten Kommunikations- und Medienlandschaften anzupassen. Mit Web 2.0 und Social Media hat sich ein „vormedialer Raum“ ergeben, wie es Marie Christine Schiller und Tapio Liller in ihrem Buch „PR im Social Web. Das Handbuch für Kommunikationsprofis“ (www.mcschindler.com) bezeichnen. Sie beschreiben dort drei grundsätzliche Formen der Online-Kommunikation, die sich zwar im Laufe der Zeiten verändert haben, aber in ihrer jeweiligen Grundform noch auf vielen Unternehmensseiten existieren:
- Digitalisierte Kommunikation/PR
- Internet-Kommunikation/PR
- Cluetrain Kommmunikation/PR
1. „Digitalisierte“ PR
Das Web 1.0, die erste Generation des Internets, war zwar als Interaktionskanal gedacht, wurde aber real nur als Distributionskanal für PR und Unternehmenskommunikation genutzt. Nicht der Dialog stand im Vordergrund, sondern nur die Information über Produkte und Leistungen von Unternehmen. Corporate Websites waren nun die 24-Stunden-„Schalter“, die lediglich vorhandenes Info-Material nun in elektronischer Form online angeboten haben.
2. Internet-PR
Ab 1995 wurden mit HTML (Hypertext Markup Language) Möglichkeiten geschaffen, Inhalte einfach und strukturiert darzustellen. Damit kamen auch die Feedback- und Kontaktmöglichkeiten. Nun konnten zu den Aufgaben der Imagebildung auch jene des Meinungsaustausches und Direktkontaktes abgedeckt werden. Mit einer guten Benutzerführung – Usability – wurden die Bedürfnisse der Besucher berücksichtigt, rasch zu ihren Informationen zu kommen. Obwohl die Internet-PR sich bemühte, mit den Usern in Kontakt zu treten, blieb sie großteils noch monologisch.
3. Cluetrain-PR oder PR 2.0
Rick Levine, Christopher Locke u.a. haben im Jahr 1999 in insgesamt 95 Thesen im „Cluetrain Manifesto“ ihre Vision beschrieben, wie das Internet ihrer Meinung nach das Verhältnis von Unternehmen zu ihren Kunden verändern wird. „Märkte sind Gespräche“ war ihre zentrale Aussage und sie machten damit das Ende der einseitigen Kommunikation deutlich. In der Zwischenzeit sind viele dieser Thesen bei Unternehmen und Konsumenten angekommen. Es sind digitale Meinungsmärkte entstanden, die Menschen wollen sich heute mit anderen digital austauschen und auf den Social Media Plattformen zeigen, was sie machen und was sie wozu denken. Nach der Experimentierphase ist nun eine Professionalisierungsphase eingetreten. Nicht mehr alles wird gezeigt und gemacht im Web 2.0, Inhalte werden heute bewusst ausgewählt, gestaltet und verteilt. Die „Gespräche“ sind im Social Web beim Dialog angekommen.
Was ändert sich für Unternehmen mit dem Web 2.0
Social Media machen vor den Unternehmenstoren nicht halt. Kommunikation im Social Web kann ganz unterschiedliche Bereiche eines Unternehmens – z.B. Corporate Communications, PR, Marketing, Personal/Employer Branding betreffen. Die interne Abstimmung und Kooperation ist wichtiger denn je. Zielgruppen werden nun zu Dialoggruppen und wie im „richtigen Leben“ geht es auch hier oft um „Mundpropaganda“. Nicht mehr nur demografische Aspekte wie Einkommen, Alter oder Schichtzugehörigkeit sind nun wichtig, sondern vor allem gemeinsame Interessen. Content ist nach wie vor „king“, Context ist die dazugehörige“queen“. Nutzbringende Inhalte einerseits und gute Vernetzungen/Verlinkungen andererseits sind im Social Web entscheidend. „Gespräche“ können nun online jederzeit und überall geführt werden. Im Social Web wird nicht nur Small Talk betrieben, sondern auch „Smart Talk“. Die Menschen unterstützen sich gegenseitig, geben Empfehlungen ab und vermitteln Wissenswertes. Nun werden Nachrichten nicht mehr nur ins Netz gestellt, sondern über verschiedene Plattformen und „Freunde“, „Follower“ und Blogger verbreitet. Das heißt auch, Kommunikationsverantwortliche können zwar ihre Informationen „säen“, aber sie haben keinen Einfluss mehr darauf, wo und wie etwas wiedergegeben wird. Auch darauf, wie mit den Inhalten umgegangen wird, haben Unternehmen nun keinen direkten Einfluss mehr. Daher gilt auch für das Social Web eine alte PR-Regel nach wie vor: Agieren statt Reagieren. Sich lieber aktiv auf unbekanntes Terrain begeben und den Dialog suchen als im negativen Fall dann „Hals über Kopf“ defensiv kommunizieren zu müssen.
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- Unternehmenskommunikation
- Personalkommunikation / Employer Branding